Drachenkopfweg - Das Alte Rom in Neuwied

Ein Projekt. Die Geschichte.

Als ehemaliger ambitionierter Sportler, der von 2002 bis 2012 mit dem Leistungssport von 5 km bis Marathon, und Radfahren/Zeitfahren und damit auch im Duathlon ganz ordentlich unterwegs war, ist man nicht unbedingt der Römerexperte. Daran ändert erstmal auch nichts, dass man in der Schule ein Großes Latinum und Graecum gemacht hat und sogar damit beim Certamen Rheno Palatinum sehr erfolgreich war.
Immerhin: So ganz fern waren die Römer damit nicht. Aber Geschichte ist ja immer spannend. Und nach nunmehr über 5 Jahren ist viel Wissen hinzugetreten, so dass man auch das ein oder andere vermitteln kann.

Seitdem ich nun 2008/2009 in Neuwied wohne, bin ich hier nur noch auf so genannten "Feierabendrunden" unterwegs...wer kennt das nicht, wenn Familie und Beruf die Sportlastigkeit früherer Zeiten stark einschränken.
Aber Sport ist gesund, daher: Wer rastet, der rostet. Umso mehr, da ich nun beruflich viel sitze, was ja bekanntlich Gift für den Rücken ist.
Auf einer dieser Feierabendrunden ist mir im Jahr 2017/2018 mehr unbewusst aufgefallen, wieviel Punkte es im Wald um und in Neuwied gibt, die mit Schildern zur römischen Geschichte gekennzeichnet sind. Aus Interesse und sportlichem Ehrgeiz bin ich dann die einzelnen Punkte abgefahren und habe festgestellt, dass das ja eine schöne Runde zum Radfahren (und auch Wandern) ist: gut 42km lang mit ein paar Steigungen, aber ebenso auch mit herrlichen Ausblicken bergab.
Hieraus entwickelte sich dann im Sommer 2018 die feste Idee einer ständigen Route für Neuwied. Ob sportlich oder touristisch - das war erstmal egal.

Der Drachenkopfweg ist als Radweg konzipiert, der in seinen Teilstrecken auf der bisherigen Infrastruktur, die die Heimat- und Bürgervereine in den Ortsteilen erbracht haben, basiert. Daher ist das Erkunden des römischen Erbes auch in Etappen möglich. Ein Beispiel ist hier die "Römische Meile Engers". Wer nicht Radfahren möchte, kann natürlich wandern gehen.
Der Drachenkopfweg bildet einen "Gesamtrahmen" und bindet insgesamt elf Punkte ein, die unter "Strecke" erläutert sind.
Der Drachenkopfweg wird nicht ausgeschildert, DER römische Themenweg im nördlichen Rheinland-Pfalz ist vielmehr ganz dem Zeitgeist entsprechend nur als Datei für Mobile Geräte bereitgestellt.
Neuwied hat mit dem Drachenkopf, Caesars Brückenschlägen im Neuwieder Becken, dem Helm Typ Niederbieber, den Kastellen in Heddesdorf und Niederbieber und nicht zuletzt dem Burgus in Engers ideale Vorraussetzungen für eine touristische Erschließung - das alles eingerahmt durch den UNESCO-Welterbestatus des Obergermanisch-Raetischen Limes als Teil der Grenzen des Römischen Reichs.

Ich selbst bin hier zusätzlich z.B. mit Römerabenden aber auch mit einer kompletten Ausrüstung aus dem 2./3. Jahrhundert (eine Darstellung des 4. Jahrhunderts ist in Planung) unterwegs.
Hierbei unterstützt mir auch mein ehemaliger Latein-/Griechischlehrer, Dr. Michael P. Schmude, der als renommierter Altphilologe zumindest den sprachlichen Bogen zur römischen Kultur in Neuwied schafft.

Ideen gibt es derweil genug, seien es Visualisierungen von Szenen längst vergangener Zeiten, Aufstellen von Schildern oder gar das tatsächliche Nachbauen alter Mauern. In der Zeit seit 2020 sind hier die Visualisierungen in Engers (Caesars Brückenschlag, Bild zum Burgus mit Unterstützung des Ortsbeirats Engers, Pflasterstreifen und Schild zum Burgus mit Unterstützung), neue Beschilderung in Heddesdorf (in 2024 kommt noch ein Projekt dazu) mit der Stadt Neuwied, die Nachzeichnung des Limesverlauf im Heimbach-Weis-Gladbacher Wald mit Hilfe des Vereins Pro Heimbach-Weis und nicht zuletzt der Aufbau der Fundamente der Porta Praetoria in Niederbieber mit Hilfe des Vereins Niederbieberer Bürger, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und Stadt Neuwied umgesetzt worden.

Daher gilt Großer Dank allen Unterstützern auf kommunalpolitischer Ebene. Und natürlich denen, die mir auch organisatorisch helfen, insbesondere die Vereine in den Ortsteilen.

Übrigens war mein Projekt auch schon im Podcast "Jeder en Ferscht" zu hören.

Unten ein paar Impressionen aus vergangener Zeit und der Gegenwart.

Ich freue mich, wenn wir uns mal auf dem Drachenkopfweg oder einem Römerabend begegnen!

Herzlichst
Ihr/Euer

Conrad Lunar